WORKSHOP Der Stadt auf der Spur
Forensik, Stadtforschung und Kunstproduktion
04.10.2014 10:00 - 05.10.2014 16:00 | Festivalzentrale Mobiles Stadtlabor | 4., Karlsplatz/Resselpark | Workshop | Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz | Ausgang »Resselpark«

RESTPLÄTZE VORHANDEN - ANMELDUNG DIREKT VOR ORT! Der Stadt auf der Spur ist als 2-tägiger Workshop konzipiert. Teilnahme nur an beiden Tagen sinnvoll. Keine Vorkenntnisse notwendig. Fotoapparat (bzw. Smartphone) und Schreibmaterial mitbringen. Unkostenbeitrag: 12 Euro, dérive-AbonnentInnen und Studierende: 8 Euro.

Was haben polizeiliche Ermittlung, Kunst und Stadtforschung gemein? Sie bedienen sich forensischer Methoden, um hinter die Kulissen zu blicken und der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Der 2-tägige Workshop Der Stadt auf der Spur begibt sich auf urbane Feldforschung, um mit Hilfe forensischer Methoden mögliche Wirklichkeit(en) zu konstruieren und zu präsentieren.


Michael Zinganel

Der Workshop Der Stadt auf der Spur untersucht Analogien von Methoden der Forensik, der Stadtforschung und der Kunstproduktion. Wie Gerichtsschauplätze sind auch die Stadt und die Kunstgalerien Orte des Diskurses, der Verhandlung und des darstellenden Wettbewerbs. Viele der bekanntesten Methoden für die moderne Wahrnehmung der Stadt sind von polizeilicher und militärischer Aufklärungsarbeit inspiriert: Fotographie, Kartographie, die Technik des Interviews und der beobachtenden Feldforschung waren Polizeitechniken, bevor sie von JournalistInnen, StadtforscherInnen und KünstlerInnen angeeignet wurden, um zur Lesbarkeit der Großstadt durch wissenschaftliche Arbeiten, Romane, Zeitschriften, Kunstwerke und Filme beizutragen.

Der Workshop begibt sich auf Feldforschung in den urbanen Raum: mit Hilfe polizeilicher Spurensicherung werden Indizien gesammelt, geordnet und kommentiert. Die sichergestellten Objekte werden analysiert, interpretiert und zu Erzählungen zusammengefügt, um urbane Wirklichkeit(en) zu konstruieren. Die Aufgabenstellung besteht in der (Re-)Konstruktion eines fiktiven Kriminalfalles unter Aneignung von Techniken kriminalistischer Spurensicherung und der Präsentation durch Inszenierungsformen aus juristischen und künstlerischen Verhandlungen. Dabei kommt es auch zu Verunklärungen, zu Deutungsproblemen, zu einer Unendlichkeit von Geschichten, die anhand derselben begrenzten Anzahl von Beweisen durch die Projektionen der jeweiligen Betrachter erzielt werden können. Am Ende steht die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit zur Diskussion – als individuell oder kollektiv verhandelbare Interpretation und Konstruktion urbaner Wirklichkeit(en).

Unkostenbeitrag: 12 Euro, dérive-AbonnentInnen und Studierende: 8 Euro
Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz, Ausgang: Resselpark


KATEGORIEN
Workshop

TAGS
Kunst, Stadtforschung, Spurensicherung, Anmeldung