Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz, Ausgang Resselpark | Eintritt: Freiwillige Spende
Der Regisseur Christian Carlos Keil führt uns in seinem Dokumentarfilm an den Rand der brasilianische Metropole Rio de Janeiro. Abseits von Prachtbauten, Samba und Tourismus lebt ein Fünftel der Stadtbevölkerung im prekären Abseits der Gesellschaft, bestreitet ein Leben zwischen Armut, Kriminalität und der Hoffnung durch starken Zusammenhalt und harte Arbeit eine bessere Zukunft zu schaffen.
Rio de Janeiro, die zweitgrößte Stadt Brasiliens symbolisiert kulturelle Vielfalt, Lebensfreude und Abenteuer. Doch in der Sambametropole am Atlantischen Ozean zeigt sich das Leben in all seinen Gegensätzen. Buntes Treiben an den Strandpromenaden, feine Sandstrände, moderne Architektur, künstlerische und kulinarische Highlights treffen auf Rios gesellschaftliche Realität, die wie in ganz Brasilien von einer massiven Ungleichverteilung des Reichtums geprägt ist. Ausgedehnte Favelas, auf dem touristischen Stadtplan Rios lediglich als grüner Fleck auf den Hügeln rings um die Stadt markiert, bedeuten die soziale Wirklichkeit für rund 2,2 Millionen marginalisierte BewohnerInnen der Metropole. Rund 600 informelle Siedlungen sind an den ehemaligen Rändern der Stadt im letzten Jahrhundert entstanden, in denen ein Fünftel der Stadtbevölkerung in prekären Verhältnissen lebt. In den mittlerweile weitgehend urbanisierten Stadtvierteln drängen sich Wohnhäuser in Eigenbauweise, die von einem unüberschaubaren Netzwerk kleiner Gassen und Staffeln durchzogen sind. Hier bestimmen Arbeitslosigkeit, Armut, Gewalt, Kriminalität und Korruption das Leben vieler Bewohner. Die »Befriedung« der Favelas durch die Spezialeinheiten der Polizei stellt für den Alltag der BewohnerInnen eine zusätzliche Bedrohung für ihr ohnedies prekäres Leben dar. Spätestens seit der Fußball- WM 2014 und der kommenden Olympischen Spiele 2016 gesellen sich dazu noch die Begehrlichkeiten der Immobilienindustrie, die Bodenspekulation inklusive Verdrängung der ehemaligen BewohnerInnen blüht.
Am Rande der Stadt von Regisseur Christian Carlos Keil ist ein Dokumentarfilm über die ausgegrenzten BewohnerInnen der Favelas in Rio de Janeiro, ihren harten Alltag und den prekären Kampf ums Überleben. Durch engen Zusammenhalt, harte Arbeit und den Versuch, ihren Kindern einen bessere Zukunft zu eröffnen, versuchen die Favelados am Rande der Stadt gegen die weit verbreiteten Vorurteile anzukämpfen und auf Nöte und Potenziale aufmerksam zu machen. Kristian Carlos Keil beleuchtet die soziale Realität einer Arbeiterfamilie innerhalb eines Gesellschaftssystems, das prinzipiell auf sozialer Ungleichheit basiert.
Am Rande der Stadt
Brasilien/Deutschland 2007
40 Min, OmeU
Regie: Christian Carlos Keil.
http://www.am-rande-der-stadt.de
Im Anschluss an das Screening Filmgespräch mit Regisseur und Geograph Christian Carlos Keil.
Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz, Ausgang »Ressepark«
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Film