Mietrebellen - Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt
Österreichpremiere, Film und Gespräch, Deutschland, 2014, 78 min, OmeU
12.10.2014 12:00 | Stadtkino | 1., Akademiestraße 13 | Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz, Ausgang Künstlerhaus | Film

Im Anschluss an die Vorführung Gespräch mit Regisseur Matthias Coers, Berlin und Stadtforscher Justin Kadi, Wien.

Unkostenbeitrag: 8,50 Euro | Reservierung direkt im Stadtkino!

Der zunehmende Kampf um die Stadt zeigt sich am deutlichsten an der Verteilung von Wohnraum: Leistbares Wohnen wird in zahlreichen Metropolen zur Mangelware. In Berlin organisieren sich immer mehr Menschen gegen Immobilienspekulation und Verdrängung. »Mietrebellen« portraitiert die kämpferischen StadtbewohnerInnen und ihren Einsatz für das Recht auf Stadt.


Foto: Mietrebellen / SchulteCoers

Mietwahnsinn und Wohnungsnot sind nur zwei Begriffe, um die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt in Europas Großstädten zu umreißen. Soziale Verdrängung und Segregation sind die Folgen von Immobilienspekulation und Investorengeschäften mit der Ware Wohnen. Immer mehr Menschen können sich ihren Wohnraum nicht mehr leisten, sind von Zwangsräumung bedroht oder müssen die Zentren verlassen, um an den Rändern der Städte günstigeren Wohnraum zu finden.

Auch in Berlin ist eine rasante Veränderung der Wohnsituation zu beobachten: Die Aufwertung von einst als unattraktiv geltenden Vierteln zu hippen Quartieren der wohlhabenden Mittel- und Oberschicht rüttelt zunehmend nachbarschaftliche Lebenszusammenhänge auf und verändert die Stadtstrukturen. Immer mehr Stadtteile werden gentrifiziert und bezahlbarer Wohnraum wird mittlerweile für immer breitere gesellschaftliche Schichten zur Mangelware.

Als Antwort auf Spekulation und Profitgier machen MieterInnen zunehmend gegen die Verwerfungen in den Städten mobil und verschaffen sich durch organisierten Widerstand, Petitionen und Besetzungen Gehör. Der Dokumentarfilm »Mietrebellen - Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt« von Matthias Coers und Gertrud Schulte Westenberg zeigt die facettenreichen MieterInnenkämpfe in der Metropole Berlin: Vom Protestcamp »I love Kotti« in Kreuzberg über den solidarischen Widerstand gegen Zwangsräumungen bis zur Hausbesetzung der Palisaden-Panther, einer RentnerInnen-Initiative im Kampf um altersgerechten Wohnraum und den Erhalt ihres Freizeitclubs. Die Kämpfe um Wohnraum bilden das sichtbarste Merkmal einer zunehmend breiteren urbanen Protestbewegung mit der generellen Frage: Wem gehört eigentlich die Stadt?

Mietrebellen - Wiederstand gegen den Ausverkauf der Stadt
Deutschland, 2014
78 min, OmeU
Regie: Matthias Coers und Getrud Schulte Westenberg

Im Anschluss an die Vorführung Gespräch mit Regisseur Matthias Coers, Berlin und Stadtforscher Justin Kadi, Wien.

Matthias Coers
studierte Soziologie, Philosophie und Literaturwissenschaft, arbeitet unter anderem als Photograph, produziert Videos und Filme für gemeinnützige Organistionen und ist selbst aktiv in der Mieterbewegung.

Justin Kadi
ist Stadtforscher. Er forscht derzeit an der Universität Amsterdam zu den Themen Gentrifizierung, Neoliberalisierung von Wohnungsmärkten, sowie Wohnungspolitik im internationalen Vergleich. In seiner Doktorarbeit beschäftigt er sich mit den sozialen Auswirkungen der neo-liberalen Restrukturierung der Wohnungsmärkte in New York, Amsterdam und Wien seit 1990.

Gertrud Schulte Westenberg
studierte Pädagogik in Bielefeld und Wirtschaft in Berlin. Arbeitet als Projektentwicklerin im Bereich Kultur und Bildung und als unabhängige Filmemacherin (Dokumentationen und Video- clips für Internetplattformen). Lebt in Berlin.
Filmographie:
Mietenstopp! - 2012 (Redaktion/Produktion)
HARTZcore - 2010 (Redaktion/Produktion)

In Kooperation mit dem Stadtkino Wien.

Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz, Ausgang Künstlerhaus
Eintritt: 8,50 Euro. Reservierung direkt im Stadtkino!


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