Real Crime - Tour
Architektur, Stadt und Verbrechen
10.10.2014 13:00 - 18:00 AUSGEBUCHT! KEINE ANMELDUNG MEHR MÖGLICH | Abfahrt: Vorplatz Künstlerhaus | 1., Karlsplatz 5 | Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz | Ausgang »Künstlerhaus« | Bustour

AUSGEBUCHT! KEINE ANMELDUNG MEHR MÖGLICH. Bus+Stop-Tour mit Michael Zinganel und Max Edelbacher | Dauer: 4-5 Stunden | Kurzfristig freiwerdende Plätze werden knapp vor Abfahrt direkt vor Ort vergeben. Unkostenbeitrag: 12 Euro, dérive-AbonnentInnen und Studierende: 8 Euro.

Die Marx'sche Produktivkraft des Verbrechens und ihr Einfluss auf Architektur und Stadtgestaltung stehen im Mittelpunkt der Real Crime Bustour mit Michael Zinganel und Max Edelbacher. Die motorisierte Flanerie durch die Weiten des Wiener Stadtraums begibt sich mit den professionellen Reisebegleitern an Schauplätze des realen und imaginierten Verbrechens und erläutert deren Auswirkungen auf Architektur, Stadtplanung und -gestaltung.


Rossauer Kaserne, Sitz des österreichischen Verteidigungsministeriums., Foto: Reisender 1701

Crime does not pay! Falsch, schreibt Karl Marx in seinen Bemerkungen über die Produktivkraft des Verbrechens. Denn ihm zufolge produziert der Verbrecher nicht nur das Verbrechen selbst, sondern alle gegen das Verbrechen gerichteten Maßnahmen. Die Angst, die durch reales oder auch nur imaginiertes Verbrechen evoziert wird, bildet sich in unzähligen präventiven bautechnischen, architektonischen und städtebaulichen Maßnahmen ab: in Fortifikationsanlagen gegen die Feinde von außen und Kontrollarchitekturen gegen die Feinde von innen. Die Auseinandersetzung von Kunst, Wissenschaft und Massenmedien mit dem Verbrechen haben zur Mythenproduktion einer gefährlichen Großstadt und vor allem zur Diabolisierung der Quartiere der Armen und ZuwanderInnen maßgeblich beigetragen.

Die Real Crime Tour ist eine »motorisierte Flanerie« (Franz Hessel) durch den Wiener Stadtraum. Sie lebt einerseits von den oralen Berichten der professionellen Reisebegleiter, ebenso aber auch von den Imaginationen der Teilnehmenden selbst. Denn während an vielen der Tatorte keine oder kaum mehr Spuren zu erkennen sind, mag in anderen Fällen das Verbrechen zwar bedeutende Umgestaltungen nach sich gezogen haben, der eigentliche Anlassfall mittlerweile aber in Vergessenheit geraten sein.

Die Exkursion begibt sich an Schauplätze des realen und imaginierten Verbrechens und erläutert deren Auswirkungen auf Architektur, Stadtplanung und -gestaltung. Stationen sind unter anderem: Karlsplatz, Heldenplatz, Universität, Mölker-Bastei, OPEC-Gebäude,  Rossauerkaserne, Urania, Praterstern, Nordbahnhof, Millenniumstower,  Mexikoplatz, Stuwerviertel, Per Albin Hansson Siedlung, Spinnerin am Kreuz, Bruno Kreisky Park, Bahnhof Wien Mitte.

Michael Zinganel
Kulturwissenschafter, Künstler und Architekturtheoretiker, u. a. Autor des Buches Real Crime. Architektur, Stadt und Verbrechen.

Max Edelbacher
ehemals Leiter der Kriminalpolizei Wien-Süd, bis 2001 Vorstand des Wiener Sicherheitsbüros, u.a. Co-Autor der Wiener Kriminalchronik Tatort Wien.

Aufgrund der begrenzten TeilnehmerInnen-Zahl bitten wir um [Anmeldung](mailto:mail@urbanize.at?subject=Anmeldung Real Crime) oder unter: mail@urbanize.at bis Mo, 6.10. Restplätze werden nach Verfügbarkeit direkt vor Ort vergeben. Unkostenbeitrag: 12 Euro, dérive-AbonnentInnen und Studierende: 8 Euro.

Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz, Ausgang: Künstlerhaus


KATEGORIEN
Stadt-Praxis

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Kriminalität, Stadtgestaltung, Architektur, Verbrechen, Karl Marx, Bustour, Anmeldung