Festivaleröffnung mit Chorperformance, Vortrag und Einweihung der Festivalzentrale Mobiles Stadtlabor am Karlsplatz mit musikalischem Urbanismusprogramm von The Urbanizer.
Mit einem performativen Chorwerk zum Festivalmotto »Safe City« eröffnet der Wiener Beschwerdechor das urbanize! Festival 2014 am Karlsplatz. Dem Chorwerk folgt ein Vortrag von Nils Zurawski, Hamburg, und die Festivaleröffnungsparty mit The Urbanizer.
»Na, sicher / sicher ned« Singraunzen im öffentlichen Raum als musikalische BürgerInnen-Intervention
Der vom Wiener Performance- und Medienkünstler Oliver Hangl gegründete Wiener Beschwerdechor versteht sich als Sprachrohr der Stadtbevölkerung, als Ventil für Unzufriedenheit und Zukunftsangst und begreift sich als vielstimmiges künstlerisch-performatives Medium. Zum Auftakt des urbanize! Festival 2014 eröffnet der Wiener Beschwerdechor den Diskursraum mit dem Chorstück »Na, sicher / sicher ned«, das sich performativ mit dem Festivalthema auseinandersetzt.
2010 als langfristiges Kunstprojekt von Oliver Hangl gegründet, tritt der vielstimmige Wiener Beschwerdechor unter der musikalischen Leitung von Stefan Foidl interventionistisch auf, um kontext- und ortsbezogen dem Wiener Unbehagen eine Stimme zu geben. Für das urbanize! Festival 2014 erarbeitet der Wiener Beschwerdechor eigens ein performatives Chorstück zum Thema Sicherheit. Unter dem Titel »Na, sicher / sicher ned« greift der Chor zentrale Themenfelder des Festivals auf und verschränkt sie mit individuellen Verunsicherungen, Sorgen und Gemütszuständen der StadtbewohnerInnen, um die theoretische Auseinandersetzung von urbanize! zwischen subjektivem Sicherheitsgefühl, Überwachung, sozialer Sicherheit und Kontrolle lustvoll und spielerisch um Alltags-Expertisen zu ergänzen. Das Chorwerk des Beschwerdechors bildet unter Einbeziehung des Festivalpublikums und Nutzung des öffentlichen Raumes und der Festivalzentrale den performativen Auftakt für das urbanize! Festival 2014.
WIENER BESCHWERDECHOR
Der Wiener Beschwerdechor ist Teil des internationalen Beschwerdechorprojekts The Complaints Choir, entstanden 2005 in Finnland nach einer Idee der Künstler Tellervo Kalleinen und Oliver Kochta-Kalleinen. Mittlerweile wurde die Idee in über 45 Städten von lokalen Initiativen umgesetzt, wobei sich die meisten Beschwerdechöre auf nur ein Beschwerdelied beschränkten und sich nach einer mehr oder weniger langen Aufführungsserie wieder aufgelöst haben. Der mehr als 50-köpfige Wiener Beschwerdechor ist somit weltweit der am längsten bestehende Beschwerdechor. Er funktioniert als partizipatorisches und gruppendynamisches Projekt freiwilliger sanges- und klagelustiger StadtbewohnerInnen, teils auch in Kooperation mit zeitgenössischen MusikerInnen (u.a. I-Wolf, Franz Reisecker, Mieze Medusa & Tenderboy, Wiener Tschuschenkapelle). Bisherige (Auftrags-) Kompositionen stammen von den Musikern David Hebenstreit/Sir Tralala, Karl Schwamberger/Laokoongruppe, Dieter Kaufmann, Stefan Foidl und Willi Landl.
Künstlerische Leitung: Oliver Hangl, Wien
Oliver Hangl bewegt sich in performativen Disziplinen und medialen Räumen ebenso wie in den klassischen Ausstellungsräumen der bildenden Kunst.
Musikalische Leitung: Stefan Foidl, Wien
Stefan Foidl arbeitet als Komponist, Arrangeur, Jazzpianist und Workshop-Leiter.
Akkordeon: Heidelinde Gratzl, Wien
Nach der Performance des Wiener Beschwerdechors folgt der Vortrag Stadtbilder, Kontrollfantasien und Wirklichkeitskonstruktionen von Nils Zurawski.
Erreichbarkeit: U1, U2, U4 Karlsplatz, Ausgang: Resselpark
KATEGORIEN
Vortrag | Diskussion