Verstärkt entstehen in Zeiten des neoliberalen Rückzugs des Staates basisorientierte Räume und Initiativen, die auch als solidarische Antwort auf die ansteigende Unsicherheit in der Versorgung mit sozialen Ressourcen gelesen werden können. Die Stadtexpedition #1 führt zu 3 Räumen des alternativen Umgangs mit den Dingen des alltäglichen Bedarfs, um Erfahrungen auszutauschen und Fragen nach deren Selbstverständnis, dem politischen Potential und den Ambivalenzen, die in der tagtäglichen Arbeit entstehen, aufzuwerfen.
Die Finanzkrise hat weltweit Unsicherheit ausgelöst: Über das Funktionieren des Kapitalismus, das politische System, den Zustand der Demokratie, steigende Ungleichheit und individuelle Lebenschancen. Auch in Österreich wird die krisenbedingte Umverteilung spürbar, trotzdem bleiben Vorgänge wie Zahlen unbegreiflich. In welcher Proportionalität stehen die Schulden zu Räumen, in denen wir leben? Und wessen Interessen werden mit der europäischen Austeritätspolitik eigentlich vertreten?
»Moja Ulica« (Meine Straße) ist dokumentarisches Portrait einer Arbeiterfamilie aus der ehemals blühenden Textilindustriestadt Łódź in Polen. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus verfällt die ehemalige Poznański-Fabrik und damit versiegt die Unterhaltsquelle der Familie. Auf ihren Ruinen entsteht Manufaktura – das grösste Einkaufs- und Unterhaltungszentrum in Mitteleuropa. Bald zeichnet sich ab, dass die alte, angrenzende Arbeitersiedlung und ihre BewohnerInnen nicht mehr in die neue Luxusumgebung passen.