Verstärkt entstehen in Zeiten des neoliberalen Rückzugs des Staates basisorientierte Räume und Initiativen, die auch als solidarische Antwort auf die ansteigende Unsicherheit in der Versorgung mit sozialen Ressourcen gelesen werden können. Die Stadtexpedition #2 führt zu alternativen Räumen der Wissensproduktion, um Erfahrungen auszutauschen und Fragen nach dem Selbstverständnis, dem politischen Potential und den Ambivalenzen, die in der tagtäglichen Arbeit entstehen, aufzuwerfen.
Die andauernde Finanzkrise hat das Vertrauen in die Lösungskompetenz staatlicher Organisationen international massiv erschüttert und die kommunalen Kassen geleert. Auf sich selbst zurückgeworfen, produzieren Stadtgesellschaften vielerorts Lösungen abseits staatlicher Institutionen, übernehmen Verantwortung für ihre Stadt und die Gestaltung des urbanen Lebensumfeldes. Zahlreiche Initiativen zeugen von einer vitalen Kultur der Selbstorganisation, die jedoch auch voller Ambivalenzen steckt. Wir Stadtgestalten präsentiert Stadtentwicklungsprojekte zwischen Selbstorganisation und Sparpolitik und befragt ihre Potentiale im Hinblick auf Möglichkeiten der Verstetigung und eine Neuorganisation der urbanen Gesellschaft.