Wohnen als existenzielles Grundrecht und Notwendigkeit für eine gesicherte Lebensführung gerät zunehmend unter Druck. Während der Markt für die „Ware Wohnen“ der Nachfrage nicht mehr gerecht wird, entstehen in zahlreichen Städten selbstinitiierte Wohninitiativen, die alternative Konzepte der Wohnraumversorgung ebenso erkunden wie neue Formen des Zusammenlebens und der Produktion von Stadt: Sie setzen auf heterogene Bewohnerstrukturen, soziales Miteinander, Nachbarschaft und widmen sich dem Sicherheitsbedürfnis von gesellschaftlich marginalisierten Menschen. Die Veranstaltung zeigt Ansätze und Projekte für alternative Wege der Wohnraumversorgung und erkundet ihre Potentiale jenseits von kommunal oder privat.
Die andauernde Finanzkrise hat das Vertrauen in die Lösungskompetenz staatlicher Organisationen international massiv erschüttert und die kommunalen Kassen geleert. Auf sich selbst zurückgeworfen, produzieren Stadtgesellschaften vielerorts Lösungen abseits staatlicher Institutionen, übernehmen Verantwortung für ihre Stadt und die Gestaltung des urbanen Lebensumfeldes. Zahlreiche Initiativen zeugen von einer vitalen Kultur der Selbstorganisation, die jedoch auch voller Ambivalenzen steckt. Wir Stadtgestalten präsentiert Stadtentwicklungsprojekte zwischen Selbstorganisation und Sparpolitik und befragt ihre Potentiale im Hinblick auf Möglichkeiten der Verstetigung und eine Neuorganisation der urbanen Gesellschaft.